Kompliz*innen auf der Leinwand: Deutschlands größtes und ältestes internationales Frauenfilmfestival feiert vom 18.–23. April 40-jähriges Bestehen. Bei dem 6-tägigen Programm sind in Dortmund 130 Filme aus 34 Ländern aus den Jahren 1902 bis 2023 zu sehen. Vier Filmpreise mit Preisgeldern in Höhe von 17.000 Euro werden vergeben und viele Premieren, selten gezeigte Schätze aus der Stummfilmzeit, ein Film unter Tage und Filme auf den Wänden der Dortmunder Innenstadt warten auf das Publikum.
Aber auch wer es nicht nach Dortmund schafft, kann Festivalfilme sehen. Im Stream zeigen wir Ihnen neun Spiel- und Dokumentarfilme, zum Teil ergänzt durch Filmgespräche mit der Regisseur*in. Unser Online-Programm bietet einen Querschnitt des großen Festivalprogramms. Sie finden hier aktuelle Filme der Festivalsektionen Internationaler Spielfilmwettbewerb, begehrt! – filmlust queer, Fokus: Komplizinnen, Panorama und den Specials.
Auch die Filme im Stream nehmen an der Abstimmung für den mit 1.000 Euro dotierten Publikumspreis teil. Bitte denken Sie daran, nach dem Streaming für ‚ihren Film’ abzustimmen. Der Publikumspreis für den beliebtesten Film des Festivals wird am Abend des 23. April in Dortmund vergeben, wenn das analoge Festival mit der feierlichen Preisverleihung endet.
Online haben Sie dann noch bis zum 30. April Gelegenheit, unsere Filme zu streamen.
Gefördert von
Nabou verbringt ihre Tage damit, Schokolade zu essen und Katja nachzutrauern. Um in der Nähe ihrer Ex zu sein, nimmt sie einen Job als Haushaltshilfe bei der Karrierefrau Kim an, die im selben Haus wohnt. Die queere romantische Komödie nimmt Fahrt auf, als sich herausstellt, dass Kim mit ihrem Lover auch nicht besonders glücklich ist. 1998 sehen deutsche Zuschauer*innen erstmals auf der Leinwand afrodeutsche Schauspieler*innen in den Hauptrollen. Entertaining, rassismuskritisch, sexy.
Jetzt ansehenUnter der Bolsonaro-Regierung porträtiert Coraci Ruiz den queeren Freund*innenkreis ihres Kindes. Jack wird der Hauptprotagonist des Films. Die Freund*innen sind damit beschäftigt, sich Räume zu organisieren, auf die Straße zu gehen, Möglichkeiten zur Versammlung zu schaffen.Dann erschwert die Corona-Pandemie das Zusammenkommen.
Jetzt ansehenKambodscha 1981: Nach dem Zusammenbruch des Khmer-Rouge-Regimes flieht eine Mutter mit ihrer dreimonatigen Tochter Neary vor Hunger, Inhaftierung und Perspektivlosigkeit. 40 Jahre später beginnt die Tochter, Fragen zu stellen. Doch wie bricht man Jahrzehnte des Schweigens? Allein macht sich Neary auf den Weg zurück nach Kambodscha, wo imaginierte und real erlebte Erinnerungen aufeinandertreffen.
Jetzt ansehenHelke Sander hat als Aktivistin und Filmarbeiterin die zweite Frauenbewegung in der BRD maßgeblich beeinflusst. Dieses Porträt setzt ihr Wirken, ihre Haltung und ihre künstlerische Arbeit in einen großen gesellschaftlichen Kontext. Helke Sander ist nach wie vor ein streitbarer Geist. Sie ermuntert das Beerdigungsinstitut, zeitgemäßere Formen von Bestattungen anzubieten, sie sortiert ihr Bücherregal, räumt auf, erläutert und zieht ein Resümee vor der Kamera.
Jetzt ansehenGewichtheben, Sitzvolleyball, Rudern – die ukrainischen paralympischen Athleten Anton Kriukov, Angelika Churkina und Roman Polianskyi versetzen Berge, machen Unmögliches möglich, verschieben Grenzen. Während der Paralympischen Spiele in Sotschi 2014 verschob auch Russland Grenzen: Es besetzte die Krim. Doch dort liegt das Trainingszentrum der Athleten. Was nun? Ein mutiger und ermutigender Film über Körper, die alles geben.
Jetzt ansehenDie Regisseurin lädt fünf Künstlerinnen als Kollaborateurinnen ein, sich und ihre Arbeiten vor der Kamera zu inszenieren. Die Überwindung demütigender Bevormundungen eint die Frauen, die alle seit den 1970er-Jahren Teil der Wiener Kunstszene sind. Getragen wird der Film von der Stärke, Leidenschaft und Resilienz seiner Protagonistinnen.
Jetzt ansehenDas Wandertagebuch ihres Vaters führt Nataša Urban zurück nach Serbien. Verknappte Alltagsbeobachtungen treffen auf verwunschene Landschaften, denen das Unheimliche eingeschrieben scheint. Im Nachlaufen der alten Routen und in Gesprächen blitzen Erinnerungen auf: an Armut im ehemaligen Jugoslawien, kleine Eskalationen von Gewalt im Nachbarschaftlichen bis hin zu den Gräueltaten von Srebrenica.
Jetzt ansehenDer 8-jährige Neimar möchte Gottes Nähe spüren – aber wie? Er lernt fleißig für die Erstkommunion. Selbst wenn seine Mutter eine fade Suppe kocht oder kein Geld für neue Klamotten hat, kann er sich auf eine gute Story von der quirligen Oma oder auf einen Spaß mit seiner besten Freundin verlassen. Die Rennbahn ist das Beste. Ein Coming-of-Age-Drama, in dem das kindliche Staunen einem von der Leinwand geradezu entgegenspringt.
Jetzt ansehenSu Friedrich trägt Alltagsbeobachtungen über mehrere Jahre zusammen: das Leben in Bedford-Stuyvesant, Nachbarschaftsfeste, der Verlust geliebter Menschen, Proteste im öffentlichen Raum. Es sind Beobachtungen mit der Kamera, die dem Aufruf nachgehen, im Moment zu leben. Was gerät so in den Blick?
Jetzt ansehenZwei Protagonist*innen und eine queere Community bewegen sich auf einer Insel zwischen streng religiösen Riten, Arbeitsalltag und gemeinsamen Nächten. Wohin kann es von hier aus gehen? Die Bilder der Insel und ihrer Natur entwerfen beides zugleich: Es ist ein Sehnsuchtsort und ein Ort der begrenzten Möglichkeiten.
Jetzt ansehen